Nikolsburg – Liechtenstein-Urbar 1414

Wappen von NikolsburgIm Urbar der Liechtensteinischen Herrschaften Nikolsburg, Dürnholz, Lundenburg, Falkenstein, Feldsberg, Rabensburg, Mistelbach, Hagenberg und Gnadendorf aus dem Jahre 1414 (Liechtenstein-Urbar) scheint der Name „Keck“ als alter südmährischer Familienname auf. * (Bretholz, Bertold: Das Urbar der Liechtensteinischen Herrschaften Nikolsburg, Dürnholz, Lundenburg, Falkenstein, Feldsberg, Rabensburg, Mistelbach, Hagenberg und Gnadendorf aus dem Jahre 1414. Bearbeitet von Bertold Bretholz, Reichenberg und Komotau 1930, Verlag der Anstalt für Sudetendeutsche Heimatforschung.)

Der Ausdruck „Urbar“ stammt vom althochdeutschen Wort „erberan“ ab, was heißt: Ertrag bringen. Somit bezieht es sich auf die Einkünfte, die der urbar gemachte Grund und Boden ermöglicht. Später bedeutet das Urbar auch das Grundstück selbst, aber auch, wie im vorliegenden Fall, die Listen über die Einkünfte und Güter der Wirtschaftsführung, die seit dem neunten Jahrhundert zuerst von Klöstern und Bistümern angelegt wurden. Da Kirchenbücher erst im 17. Jahrhundert angelegt wurden, und sehr oft erst seit dem Ende dieses Jahrhunderts erhalten sind, bilden Urbare oft die einzige Quelle für den Nachweis einer Familie in einem bestimmten Gebiet. * (Diwald, Helmut: Geschichte macht Mut. Straube Verlag, Erlangen – Bonn – Wien, 1989.)

Nikolsburg Grafik
Die älteste Ansicht der "Nicolasburg"
Anonymer Kupferstich aus dem 15. Jahrhundert.
Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek

Es handelt sich um die Wiederinbesitznahme des Schlosses durch kaiserliche Truppen nach dem Tod des ungarischen Königs Mathias Corvinus im Jahre 1490, der einige Zeit ganz Ostösterreich einschließlich Wien beherrschte.
Nikolsburg heute
Das Schloss in Nikolsburg heute.

Aufnahme Dezember 2005

Im Liechtenstein-Urbar sind alle damaligen Orte der oben genannten liechtensteinischen Herrschaften so aufgeführt, dass sowohl die Namen der Dorfbewohner als auch ihr Besitz nach Art und Größe verzeichnet ist. In diesem Urbar also scheint in Nikolsburg ein Paul Check auf mit einem Hof auf der Wydem und mit Weingärten an der nideren ried Laymgrueb und an den Duraten. Ein Weingarten an der Laimgrueb gehört dem Alt Check (offenbar dem Altbauern). In Neudeck, Pulgram oder Eisgrub scheint der Name Keck noch nicht auf, aber in Eisgrub der Name Oswald als Oswalt.

Im Liechtensteinischen Herrschaftsbereich fanden sich ferner ein Symon Check in Ebendorf (Herrschaft Rabensburg) und ein Nikel Check in Eibestal (Herrschaft Mistelbach).


buch
Vorige Seite
arrow
Rücksprung
Kapitelmenu
Nächstes Kapitel

Buch
Nächste Seite