Eisgrub

Die erste Generation

Wappen von EisgrubHans Keckh scheint zuerst im Mährischen Lahnenregister 1657  als Häusler mit Acker unter den Neugestifteten auf. Es gehörte ihm ein Freiacker mit einem Ertrag von einem Metzen.  Die Erwähnung unter den Neugestifteten spricht dafür, dass er aus einem anderen Ort, wahrscheinlich aus Bernhards­thal, zugezogen ist. Das Seelenverzeichnis von 1631 kennt dort einen Hans Köckh. Die Familie gehörte zu den Geschädigten beim Tatareneinfall 1605. Bernhardsthal war seit 1495 ebenfalls Liechtensteinischer Besitz. Im Urbar 1644 scheint der Name Keck unter den Bewohnern von Bernhardsthal nicht mehr auf.

1670 wird Hans Keckh im Zusammenhang mit dem Gerichtswesen in Eisgrub erwähnt. Auf Befehl des Fürsten Karl Eusebius von Liechtenstein wurde das Halsgericht in Eisgrub, welches während der kriegerischen Ereignisse durch längere Zeit aufgehoben war, am 26. Oktober 1670 wieder errichtet. Die Herrschaft Eisgrub, ausgestattet auch mit der Strafrechtspflege, richtete und urteilte auch über schwere Vergehen und Verbrechen. Sie hatte auch das Recht, Todesstrafen zu verhängen und zu vollziehen. Bei allen wichtigen Gerichtsverhandlungen musste neben den Laienrichtern, den Gerichtspersonen der Gemeinde, auch ein geprüfter Richter, Syndikus genannt, mitwirken. Als eine der Gerichtspersonen der Gemeinde bei der Wiedereröffnung des Halsgerichtes wird Hans Keckh als Geschworener genannt.  Er scheint auch unter dem Namen Hans Köckh in den Jahren 1664 bis 1671 als Gemeindevertreter auf. In Lahnenregister 1673 wird er als Weingartenbesitzer im Eisgruber Gebirg genannt. * (Witzany, Michael: Die Marktgemeinde Eisgrub, Band 2, Eisgrub 1901, S 256 ff.)

Eisgruber Rat- und Gemeindegasthaus
So bescheiden stellte sich das Gebäude dar, das bis 1670 als Rathaus und Gemeindegasthaus diente.

Planzeichnung aus den Beständen der Liechtenstein´schen Verwaltung.

Quelle: Michael Witzany: Die Marktgemeinde Eisgrub 1600 bis 1800, Band 2


Wegen der Verwüstungen durch den dreißigjährigen Krieg geht die Matrik der Pfarre Eisgrub nicht über das Jahr 1668 zurück. Der ältesten unter dem Namen Keck darin dokumentierten Angehörigen der Familie sind Franz Keck, geboren 1668, Barbara Keck, geboren 1671 und Hans Georg Keck, geboren 1672. Sie sind als die Kinder des Johann (Hans) Keck und seiner Frau Margaretha eingetragen. Der Tod von Hans Keck muss vor 1669 erfolgt sein, da er in der Sterbematrik nicht aufscheint. Hingeben ist das Ableben seiner Frau Margaretha am 27.Oktober 1697 in Eisgrub dokumentiert.

Franz Keck wurde 1669 als erster Sohn des Hans Keck geboren und hat am 9. August 1691 in Eisgrub Barbara Abzieher, geboren 1672 als Tochter des Georg Abzieher, geheiratet.

Aus dieser Ehe gingen als Kinder hervor: Johann (1691), Paul (1694), Magdalena (1696), Matthias (1698) Laurentius (1700) und Elisabeth (1702). Mathias ist 9. Oktober 1703 im Kindesalter gestorben. Barbara Keck ist am 7. Dezember 1722 in Eisgrub gestorben. Am 7. Oktober 1717 wurde Martin Keck in Eisgrub geboren. Als Vater ist Franz Keck und als Mutter Anna angegeben.

In zweiter Ehe heiratete Franz Keck am 8. Februar 1724 in Eisgrub Anna Maria Optziger (vermutlich richtig Abzieher), geb. 29. Februar 1699. Aus dieser Ehe ging Wenzel Köck geboren am 25. September 1725 in Eisgrub hervor.

Franz Keck gehörte wie sein Vater ebenfalls der Gemeindevertretung an: 1714 und 1717 bis 1718 als Geschworener und 1719 bis 1725 als Richter.  Franz Keck ist am 7. März 1726 in Eisgrub gestorben, seine zweite Frau Anna am 24. Februar 1734.

Barbara Keck ist 1671 geboren und schloss am 8. Februar 1695 in Eisgrub die Ehe mit Simon Schneider aus Millowitz. Aus dieser Ehe stammen 5 Kinder: Anna Maria Schneider (5. Jänner 1698), Joseph Schneider (14. März 1701) Kunigund Schneider (24. März 1706) und Georg Schneider (7. März 1708). Die Kinder sind alle in Millowitz geboren. Dort ist auch Barbara Schneider gestorben.

Hans Georg Keck, geboren 1672 in Eisgrub, schloss am 1. Februar 1696 die Ehe mit Barbara Diestler, der Witwe nach Salomon Diestler. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder geboren: Barbara Keck (26. Oktober 1696) und Johann Georg Khöck (15. März 1699). Barbara Keck ist im Kindesalter (9. März 1702) in Eisgrub verstorben. Barbara ist am 14. März 1700 im 46. Lebensjahr in Eisgrub verstorben.

Hans Georg Keck heirate in zweiter Ehe am 2. Februar 1701 in Eisgrub Clara Krutil. Aus dieser Ehe wurden vier Kinder geboren: Anna Maria (27. Dezember 1701), Maria Rosalia (14. August 1703), Thomas (27. August 1704) und Simon (16. Oktober 1706). Die Töchter und Simon haben die ersten Monate nicht überlebt. Barbara Keck ist offenbar an den Folgen der Geburt des vierten Kindes Simon am 10. November 1706, drei Tage nach diesem in Eisgrub gestorben.

Hans Georg Keck verehelichte sich  zum dritten Mal am 2. Februar 1707 in Eisgrub mit Magdalena Noßka. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Apollonia (2. Dezember 1708), Laurenz Sebastian (13. Februar 1710), Andreas (18. Dezember 1712, Mathias (19. September 1715), Johann (5. April 1718), Josef  (3. März 1723) und Maria Elisabeth (3. März 1727). Mathias ist schon im Kindesalter gestorben. Andreas Keck ist am 21. März 1743 und Josef Keck ist am 22. Jänner 1766 in Eisgrub gestorben.

1712 wird Hans (Georg) Keckh als Geschworener der Gemeinde Eisgrub genannt. * (Die Schreibweise der Namen war noch im 18. Jahrhundert von Schreiber zu Schreiber unterschiedlich. Am besten wird dies bei der Gegenüberstellung der Verzeichnisse der Wohngebäude mit Hausnummern in den Jahren 1771 und 1778 dokumentiert. So scheint im Haus Nr. 137 1771 ein Köckh Wenzel und im Jahre 1778 ein Keck Wenzel auf. Dasselbe gilt für die Häuser Nr. 149 (Köckh Simon wird Keck Simon) Nr. 161 (Kökh Johann wird Keck Johann), Nr. 177 (Köckh   In diesem Jahr konnte die Gemeinde die Steuern nicht zur vorgeschriebenen Zeit gänzlich erlegen, weshalb der Bürgermeister Mathias Fritz und die anderen Gemeindevertreter Tobias Tenk, Andreas Wachtali, Georg Gertschitz, Hans Köckh, Mathias Abzieher und Christian Walter in den Arrest gebracht wurden, wonach die Steuereintreibung die Kürassiere besorgten. * (Witzany, Michael: Die Marktgemeinde Eisgrub, Band 2, Eisgrub 1901, S.135.)

Hans Georg Keck ist schließlich am 22. September 1731 in Feldsberg gestorben.


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