Romantik - Ausbau des Schlosses

Wappen von EisgrubDas Schloss Eisgrub bildet den Kernpunkt des Landschaftsensembles mit dem 192 ha großen Landschaftspark, den die Liechtensteiner Fürsten zwischen 1781 und 1811 in den Auwäldern der Thaya anlegen ließen. Sümpfe wurden trockengelegt, der Fluss wurde umgeleitet und ein großer See mit vielen Inseln ausgegraben. Fürst Alois schickte 1802 einen Gärtner nach Amerika, um Samen und Pflanzen von Forstgehölzen zu sammeln, so dass hier im Park einer der ältesten europäischen Sammlungen amerikanischer Bäume entstanden ist.

An genau berechneten Punkten in der Landschaft setzte später Fürst Johann I. klassizistische Bauwerke, die mit ihren harmonischen Formen das Bild der Natur veredeln sollten. Mitten im Wald und auf Wiesen, auf Anhöhen und am Wasser ließ er Tempel,  Schlösschen, Villen und Kolonnaden, oft in direkter Blickbeziehung zueinander, errichten. Sie stehen im Kontrast zur weitgehend intakten Natur der Auwälder und Fischteiche mit ihrer artenreichen Vogel- und Pflanzenwelt. Auf einer Fläche von rund 200 Quadratkilometer dehnt sich dieses Gebiet aus, das mit seinem Wechselspiel zwischen Baukunst, Gartenkultur und freier Natur ein einmaliges Zeugnis herrschaftlicher Landschaftsgestaltung darstellt. Der Schlosspark ist ein wahres Meisterwerk der Gartenarchitektur. Er wurde unter der Leitung von Bernhard Petri und Josef van der Schot von einem Barockgarten zu einem englischen Garten umgestaltet.

1790 wurde Joseph Hardtmuth (1752-1816) Hofarchitekt der Fürsten zu Liechtenstein. Im Schlosspark errichtete er unter anderem 1797 – 1804 den orientalischen Turm, den Dianatempel und 1807 – 1810 die Hansenburg.

1812, nach dem Ausscheiden Hardtmuths aus dem fürstlichen Dienst, wird Joseph Georg Kornhäusel der Architekt des Fürsten Johann; er schuf  1815 den Gartenflügel des Schlosses im Empirestil, 1817 den Apollotempel und 1825 den Tempel der Drei Grazien.

Die letzte Periode der Umgestaltung setzte 1843 unter Fürst Alois II. ein. An der Ostseite wurde 1843 – 1845 nach einem Entwurf des englischen Ingenieurs Peter Hubert Desvignes das große Palmenhaus mit seiner luftigen Eisenkonstruktion errichtet. Vorbild dafür war der Londoner Glaspalast. Das Gewächshaus ist 92 m lang, 13 m breit und 10 m hoch.

Eisgrub Glashaus im Winter
So sieht das Glashaus des Schlosses Eisgrub heute aus.
Die Aufnahme erfolgte im Jänner 2006

Den Abschluss bildete der monumentale Umbau des Schlossgebäudes in den Jahren 1846 – 1858 im Tudorstil, der nach dem Entwurf des jungen Wiener Architekten Georg Wingelműller erfolgte. Fürst Alois hatte Wingelmüller zur Erzielung höchster Stiltreue eigens nach England und Schottland gesandt. Nach dem frühen Tod von Wingelmüller im Jahre 1848 wurde das Bauvorhaben von Johann Heidrich zu Ende gebracht.

Schloss Eisgrub Lithographie
Die Westfassade des Schlosses Eisgrub
Zeitgenössische Lithografie von Franz Kalivoda aus:
"Das Hochfuerstlich Liechtensteinische Schloss Eisgrub in Mähren"
Verlag Eduard Hoelzel, Olmütz und Jakob & Holzhausen Wien (1840)

Schloss Eisgrub Fassade heute
Das Schloss aus derselben Perspektive im Jänner 2006.
Eigene Digitalaufnahme.


Auch die Inneneinrichtung wurde im neugotischen Stil umgestaltet. Der Speise- und Tanzsaal und viele Räume sind mit geschnitzten Kassettendecken und Wandverkleidungen aus Eichenholz ausgestattet. Unter anderem ist eine selbsttragende Wendeltreppe und ein Relief des Lebensbaumes aus Elfenbein zu sehen. Kassettendecken bemerkenswert. Auch das Mobiliar ist noch weitgehend erhalten.

Die UNESCO hat das Gelände Feldsberg – Eisgrub 1996 zum Weltkulturerbe erklärt.

Die sechste Generation der Keck - Familien

Linie Johann Keck

Johann Keck wurde als Sohn des Jakob Keck und der Eleonora Schwarz am 29. August 1851 in Neumühl geboren. Aus der Verbindung mit Maria Foltisek wurden die Kinder Anton (11. Mai 1876, † 18. November 1876), Anton (12. April 1878, † 9. Juni 1878), Maria (20. Juni 1880), Franziska (13. August 1884) und Anton (11. Mai 1886) in Oberthemenau geboren.

Johann Köck wurde als Sohn der Juliana Köck am 26. Oktober 1847 in Prittlach geboren. Er heiratete am 6. November 1872 in Pulgram Maria Gertrud Schönauer, geboren am 7. April 1852 in Poppitz als Tochter des Häuslers Franz Schönauer und der Maria Theresia Filzmeier. Aus der Ehe stammen die Kinder Maria (17. Dezember 1873), Theresia (27. Oktober 1875) und Karl (28. August 1882). Karl verehelichte sich am 18. November 1906 in Eisgrub mit Theresia Puborsky geboren am 2. August 1880 in Bilowitz.

Linie Paul Keck

Johann  Keck war der Sohn von Paul Vinzenz Keck und Margaretha Zöppel. Er wurde am 29. Dezember 1840 in Eisgrub Nr. 97 geboren. Er verehelichte sich am 12. Februar 1868 mit der 1841 geborenen Eva Peinlich aus Eisgrub Nr. 8. Aus der Ehe stammen die Kinder Johann (15. Mai 1868), Anton (10. September 1870) und Theresia ( 23. März 1872).

Alfons Keck war der Sohn von Paul Vinzenz Keck und Margaretha Zöppel. Er wurde am 1. Dezember 1844 in Eisgrub geboren und verehelichte sich am 1. Februar 1874 in Feldsberg mit Elisabeth Andl, geboren 23. März 1848 in Feldsberg. Aus der Ehe stammen: Ida (1875, † 12. Dezember 1884), Johanna (18. Mai 1878, † 15. Juni 1878), Ernest (15. Juli 1880), Alfons (17. Dezember 1886, † 1. August 1887), Franz (15. Mai 1888, † 2. Juni 1888) und Franz (3. September 1889, † 20. September 1889).

Alfons Keck ist am 17. Mai 1925 in Feldsberg gestorben. Seine Frau Elisabeth folgte ihm am 17. März 1926. 

Mathias Keck wurde am 23. Februar 1818 als Sohn des Mathias Keck und der Anna Ponier in Eisgrub Nr. 42 geboren. Er heiratete am 9. Februar 1840 in Eisgrub Maria Anna Bayer, geboren am 15. September 1818 in Eisgrub Nr. 28. Aus der Ehe stammen die Kinder Cäcilia (6. November 1840), Franz (1843, † 14. Mai 1867), Matthias (8. November 1845) und Anna (geboren 20. Juli 1851, †  3. März 1875).

Maria Anna Keck ist am 14. Oktober 1890 und Matthias Keck ist am 20. Mai 1897 in Eisgrub Nr. 103 verstorben.

Cäcilia Khöck wurde als erste Tochter des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrava am 25. Dezember 1816 in Neudek geboren. Sie verehelichte sich am 16. Jänner 1849 in Eisgrub mit Ignatz Woletz aus Proßnitz, Lebzelter- und Wachsziehermeister in Lundenburg.

Josefa Keck wurde als dritte Tochter des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrawa am 30. Jänner 1823 in Eisgrub geboren. Sie verehelichte sich in Lundenburg mit dem Töpfer Schöllner.

Johanna Keck wurde als vierte Tochter des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrawa am 25. Jänner 1825 in Eisgrub geboren. Sie verehelichte sich am 25. Juni 1848 in Eisgrub mit Franz Straßensky, geboren am 8. April 1812 in Gutenfeld in Mähren. Franz Straßensky war von 1849 bis 1877 Fleischhauer in Eisgrub8; er ist am 30. Dezember 1877 gestorben.

Anton Keck wurde als zweiter Sohn des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrawa am 25. Februar 1830 in Eisgrub geboren. Er verehelichte sich am 7. Februar 1855 mit Katharina Anger, geboren am 24. Jänner 1835 in Garschönthal Nr. 21. Aus der Ehe stammen sieben Kinder: Franz (20. Jänner 1855), Anton (4. Juni 1857), Theresia (6. Jänner 1859), Johann (2. April 1865) Katharina (20. November 1868), Josef (10. Dezember 1870) und Maria (30. September 1872). Anton Keck war 1874 Mitglied der Gemeindevertretung.

Seine Frau Katharina ist am 26. Juni 1874 in Eisgrub Nr. 137 gestorben. Er selbst starb am 29. September 1888.

Josef Keck wurde als dritter Sohn des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrawa am 13. März 1832 in Eisgrub geboren. Er verehelichte sich am 1. Juli 1861 in Lundenburg mit Rosa Hösch, geboren am 8. Jänner 1833 in Lundenburg. Aus der Ehe stammt die Tochter Maria Theresia Keck, geboren am 27. Juli 1868 in Lundenburg.

Johann Keck wurde als vierter Sohn des Franz Khöck und der Anna Maria Dobrawa am 18. Dezember 1833 in Eisgrub geboren. Er ging als in seiner Jugend nach Ungarn und gründete dort eine Familie. Dabei brachte er es zu Vermögen und Ansehen. Als Witwer heiratete er ein junges Mädchen und sein Vermögen schwand dahin. Als Greis kehrte er völlig verarmt zu seinem Bruder Anton nach Eisgrub zurück. Er blieb dort kaum eine Nacht. Vor Morgengrauen ist er für immer verschwunden. Soweit die Familienüberlieferung. In der Sterbematrik von Eisgrub ist am 12. Mai 1879 der Tod eines Johann Keck vermerkt.

Josef  Keck wurde am 1. Jänner 1828 als Sohn des Josef Keck und der Anna Maria Kromer  in Eisgrub Nr. 69 geboren. Er heiratete am 10. Februar 1861 in Eisgrub Cäcilia Stanzel aus Neudek. Aus dieser Ehe stammt der Sohn Alois geboren im Jänner 1860, der aber schon 9. April 1860 verstarb. Aus der zweiten Ehe mit Katharina Hruza aus Rabensburg stammt die am 2. Dezember 1880 in Eisgrub Nr. 33 geborene Tochter Maria.

Andreas Keck wurde am 30. Oktober 1834 als Sohn des Josef Keck und der Anna Maria Kromer in Eisgrub geboren. Er verehelichte sich am 11. Oktober 1863 mit Gertrud Wolf, geboren am 3. März 1838. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Gertrude (*1868, † 10. September 1880), Anna (* 30. Juni 1872), Ludmilla (* 1874, † 6. Mai 1874) und Theresia (* 2. Oktober 1877).

 In zweiter Ehe heiratete Andreas Keck am 18. Mai 1881 in Eisgrub Ludmilla Kritsch. Anna Keck verehelichte sich am 22. November 1892 in Eisgrub mit Anton Teichgraber. Ihre Tochter Josefa wurde am 4. März 1891 in Eisgrub geboren.

Linie Laurentius Keck

Eva Keck wurde als Tochter des Laurenz Keck und der Anna Maria Neumann am 15. Dezember 1815 in Eisgrub geboren. Sie verehelichte sich am 10. Februar 1841 in Eisgrub mit Laurenz Stanzel, geboren am 5. August 1815 in Eisgrub Nr. 217. Ihre gemeinsame Tochter Theresia wurde 2. Oktober 1843 in Eisgrub geboren.

Klara Keck wurde als sechstes Kind des Laurenz Keck und der Anna Maria Neumann am 9. August 1818 in Eisgrub geboren. Sie verehelichte sich am 16. Oktober 1842 in Eisgrub mit dem Witwer Simon Peinlich, geboren am 27. Oktober 1794.

Linie Georg Khöck

Johann Keck wurde als erster Sohn des Johann Keck und der Apollonia Spazierer am 17. November 1831 in Eisgrub geboren. Von ihm ist das Militärstammblatt überliefert. Er war ab 3. März  1852 zunächst Gemeiner im Infanterieregiment Nr. 8 – „Erzherzog Carl Stephan“, dann beim ungarischen Infanterieregiment Nr. 29 „Freiherr von Loudon“ in Beczkarek im Banat. 1853 avancierte er zum Gefreiten, 1854 zum Korporal und 1857 zum Zugsführer. Offenbar machte er auch den Krieg 1859 in Italien mit, der mit den Schlachten von Magenta und Solferino für die Monarchie verloren ging. Im April 1859 findet sich in seinem Militärstammblatt die Eintragung „vermißt auf neutralen Gebiet in der Schweiz“, die später als Irrtum korrigiert wurde. Im Mai 1861 wurde er in die Reserve versetzt. Er vermählte sich am 10. November 1861 in Eisgrub mit Cäcilia Chmelar, geboren am 16. November 1835 in Eisgrub. Aus der Ehe stammen sieben Kinder: Johann (25. Juni 1860), Theresia (1862, †  23. Mai 1863), Anna (* 9. Juli 1863, †  9. Mai 1866), Johanna (26. Dezember 1866), Maria (19. August 1868), Anton (24. Mai 1870) und Mathias (* 17. Juni 1874, † 12.Oktober 1875).

Cäcilia Keck ist am 30. Juni 1897 in Eisgrub Nr. 92 gestorben. Ihr Witwer Johann folgte ihr am 20. Oktober 1906.

Matthäus Keck wurde als Sohn des Johann Keck und der Apollonia Spazierer am 21. September 1838 in Eisgrub Nr. 177 geboren. Er verehelichte sich am 25. Oktober 1868 in Eisgrub mit Theresia Oswald,  geboren am 3. August 1842 in Eisgrub Nr. 295. Aus der Ehe stammen die Kinder Josef (12. März 1869), Johann (18. Dezember 1871) und Eva (19. Dezember 1874). Matthäus Keck ist 1918 in Eisgrub gestorben.

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