Monsignore Karl Keck und seine Brüder

Die siebente Generation

Karl Keck wurde am 3. Juni 1895 als zweiter Sohn des Georg Keck und der Theresia Schmid in Feldsberg geboren. Nach Besuch des Sängerknaben-Konviktes Zwettl und des Seminars in Hollabrunn maturierte er 1914. Er trat in das neue Wiener Priesterseminar ein und begann mit dem Theologiestudium an der Universität Wien. Am 21. Juni 1918 weihte ihn Kardinal Dr. Piffl zum Priester. Er war zunächst Kooperator in Hausleiten und leitete während der Erkrankung des Pfarrers von 1924 bis 1931 die Pfarre. 1932 übernahm er als Pfarrer die Pfarre Oberhautzendorf. Von 1954 bis 1980 betreute er die Pfarre Senning. Der Wiener Erzbischof hat ihn 1947 mit dem Titel Geistlicher Rat und 1954 mit dem Titel erzbischöflicher Konsistorialrat ausgezeichnet. * (Nikel, Hugo: Dem Heimatforscher Msgr. Karl Keck - zum diamantenen Priesterjubiläum, in: Wiener Diözesanblatt, 19.Jg.Nr.2, 1978)
1980 wurde Karl Keck zum Monsignore ernannt.
 
Das Interesse für die wissenschaftlichen Tätigkeit zeigte sich schon während seines Aufenthaltes im Priesterseminar. Er war Bibliothekar in der reichhaltigen Seminar-Bibliothek, einer der größten Privatbibliotheken von Wien. Dort galt sein besonderes Augenmerk heimatgeschichtlichen Büchern, die oft nur in geringer Auflage herauskamen und bald vergriffen waren. Das profunde Wissen, das sich Karl Keck aus einschlägiger Fachliteratur, vor allem aber bei der Nachforschung in verschiedenen Archiven wie dem von Staatz oder dem Landes-Diözesan-Archiv in Wien erworben hatte,  erweiterte er durch umfassende Feldforschung immer mehr. Schon als junger Kaplan befasste er sich neben seiner seelsorglichen Tätigkeit mit der Heimatforschen. Sein Interessengebiet waren urgeschichtliche Fundstellen, Siedlungsgeschichte, volkskundliches Brauchtum und die Baugeschichte sakraler Bauten und Denkmäler. Besondere Verdienste erwarb er sich durch das Aufspüren kunsthistorisch wertvoller Statuen und Bilder, die in Rumpelkammern oder auf Dachböden in Vergessenheit geraten waren.

Als Kooperator von Hausleiten wanderte er zu Fuß oftmals nach Stetteldorf, ordnete das umfangreiche Archiv der Grafen Hardegg, machte Auszüge und rettete dadurch Wertvolles, was 1945 unwiederbringlich verloren war. Von der Hardegger Herrschaft sammelte er für die Österreichische Nationalbibliothek 450 Tafeln mit Ahnenbildern, Ansichten von deren Schlössern und eine Menge geschichtlicher Quellen.

Viel Zeit und Mühe opferte Karl Keck, um Restbestände zerstörter Archive zu ordnen und zu sichern; so im Schlossarchiv Steinabrunn bei Großmugl, Kirchsteten bei Laa, Königsfetten, Steinabrunn bei Drasenhofen, Feistritz am Wagram u.a. Besonders sorgte er sich um Pfarrarchive, die schlecht untergebracht oder dem Verfall preisgegeben waren. Er sicherte und ordnete die Bestände in Hausleiten, Stockerau, Stetteldorf, Großgrußbach, Rupperstal, Niederhollabrunn, Laa, Maisbirnbaum, Pillichsdorf und Wildendürnbach. Wichtige Archivalien, die am ursprünglichen Orte hätten verloren gehen können, brachte er im Diözesanarchiv oder im Niederösterreichischen Landesarchiv unter. Längere Zeit arbeitete er auch bei der Wiederaufstellung und Einrichtung der berühmten Klosterbibliothek des Stiftes Göttweig mit, die während des Zweiten Weltkrieges nach Krems verlagert worden war und große Einbußen erlitten hatte.  In Würdigung seiner Verdienste hat ihm die niederösterreichischen Landesregierung am 30. August 1961 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich verliehen. * (Angeli, Erica: Karl Keck zum Gedenken, in: Korneuburger Kulturnachrichten 1992, Nr.2)

Monsignore Karl Keck ist am 6. Juli 1992 im Alter von 97 Jahren verstorben. 

Monsignore Karl Keck
Anton Keck
Monsignore Karl Keck
Quelle: Nachlass von Monsignore Karl Keck im Archiv der Erzdiözese Wien.
Sein Bruder Anton Keck
Quelle: Nachlass von Monsignore Karl Keck im Archiv der Erzdiözese Wien.

Anton Keck wurde als dritter Sohn des Georg Keck und der Theresia Schmid am 16. Dezember 1898 in Laa an der Thaya geboren. Während des ersten Weltkrieges in der Zeit von 11. Mai 1916 bis 28. Februar 1919 leistete er Dienst in als Sanitäter in Stand der Sanitätsstammkompanie Nr. 1. Er war von Beruf Buchhalter und verehelichte sich am 29. Mai 1932 in Laa mit Mary Fischer. Nach 1945 war er politisch tätig und erhielt am 2. Februar 1962 das silberne Ehrenzeichen des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes (ÖAAB). Er ist am 10. April 1974 gestorben.

Josef Keck wurde als vierter Sohn des Georg Keck und der Theresia Schmid am 20. Februar 1900 in Laa an der Thaya geboren und verehelichte sich 1927 in Laa mit Hermine Carl. Aus der Ehe stammt die Tochter Ingrid. Diese verehelichte sich mit Herwig Scheiblecker. Das Ehepaar Scheiblecker ist vor 1972 verstorben und hinterließ drei Kinder Andreas, Markus und Josefine. Josef Keck selbst ist 1986 gestorben.

Alois Keck wurde als fünfter Sohn des Georg Keck und der Theresia Schmid am 24. Februar 1906 in Laa an der Thaya geboren und verehelichte sich 15. Oktober 1940 in Wien mit Friederike Mais. Er war Beamter der Niederösterreichischen Landesregierung und führte zuletzt den Titel Inspektionsrat. Am 12. Dezember 1962 verlieh ihm der Bundespräsident den Titel Regierungsrat. Alois Keck ist am 29. Dezember 1987 in Wien verstorben.

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