Der Name "Keck"

Im Duden der Familiennamen findet sich zum Namen „Keck“: Übername zu mhd. këc, quëc (englisch quick) >frisch, wohlgemut, munter; mutig<, mnd. keck >lebhaft, munter, kühn<. In der mittelalterlichen Dichtung wird këc häufig zur Bezeichnung der Tapferkeit gebraucht. Nycla der Check ist a. 1375 in Regensburg bezeugt. * (Duden Familiennamen Mannheim 2000 S. 365) Bei der Schreibweise der Namen darf man nicht die Maßstäbe unserer Zeit anlegen. Vor der Bibelübersetzung Martin Luthers gab es keine verbindliche Schreibweise der deutschen Sprache. Man schrieb phonetisch und jeder Schreiber hatte seine eigene Ausdrucksweise. Was schon für die Alltagssprache galt, traf noch in verstärktem Maße für die Schreibung der Eigennamen zu. Gerade am Namen Keck lassen sich die Regeln der Kombinatorik studieren. Es waren so gut wie alle Kombination der Buchstaben „K“, „H“, „C“, „E“, „G“ und „Ö“ vertreten. Die folgende Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit: Kek, Chek, Chekch, Check, Kheckh, Kheck, Keckh, Kekh, Kök, Khöck, und Köckh waren vertreten. Dazu kommt noch, dass im Gegensatz zum modernen Deutsch auch die Namen wie ein sonstiges Hauptwort gebeugt wurden: der Keck, des Kecken, dem Kecken usw. Die Gattin = Hausfrau wurde häufig durch Anhängen eines „in“ bezeichnet und ebenfalls gebeugt. So kommt es zu Formen wie „der Anna Chekchinne“, wie gleich in der Folge gezeigt werden wird.

Wien im 14. und 15. Jahrhundert

Etwa zur selben Zeit wie in Regensburg werden Keck in Wien erwähnt. Am 18. August 1372 wird in einer Urkunde eine Anna Chekchinne erwähnt, deren Schwester einen von ihr geerbten Weingarten in Claintzing  (Glanzing) „zenechst der Dautschenherren weingarten von Wienn“ ihrem Schwager Rügern dem Münich verkauft hat. * Archiv der Stadt Wien in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Abt. II, 1. Band, Wien 1898, Nr. 814.) Am 29. April 1379 kaufte Heinrich Chekch ein Haus nächst dem Friedhof von St. Stefan in Wien. Am 29. November desselben Jahres kaufte Konrad der Kupferschmied Heinrich Chekch und seiner Frau Prigide (Brigitte) das Haus am Spitz in der Kärntnerstraße nächst dem Kärntnertor ab. * (Grundbücher der Stadt Wien, in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Abt.III, 3. Band, Wien 1921, Nr. 3625 und 3688.) 1393 wird er in einer Urkunde als Kekch der Slozzer (Schlosser) erwähnt, der einen Weingarten in Guntramsdorf am Wartberg besaß. * (Grundbücher der Stadt Wien, in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Abt.III, 3. Band, Wien 1921, Nr. 3628) Er muss vor 1407 gestorben sein, weil er am 17. Jänner 1407 in einem Kaufvertrag als „Hainrich der Kekch, der slosser“ selig erwähnt wird. * (Archiv der Stadt Wien in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Abt. II, 1. Band, Wien 1898, Nr. 1679 In einer Urkunde von 11. Juni 1418 wird Anna, die Tochter „Heinreichs Kechen, des slosser seligen“ als Hausfrau von Simon des pheilsniczers erwähnt. Sie wohnten in dem oben genannten Haus „gelegen am sand Stephans freithof am ekk ze Wienn zenechst Stephan“. * Archiv des Metropolitan-Kapitels von St. Stefan in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Abt.II, 2. Bd., Wien 1900, Nr. 2087)

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