Konzil zu Basel 1441
Johannes
Keck wurde 1390 in Giengen an der Brenz als Sohn des Nikolaus
Keck, Bürger und Wagner in dieser Stadt geboren. Er besuchte die
Giengener Pfarr- und Stadtschule (seit 1404); 1423-28 studierte er in
Wien und wurde 1429 Magister artium, 1432 Cursor biblicus, 1434
theologischer Bakkalar. 1434 - 41 erscheint er in München als
Präbendar an der Peterskirche, dessen Pfarrer sein Gönner,
der Kardinal Johannes Grünwalder, der spätere Bischof von
Freising, war. Johannes Keck war auch Beichtvater des Herzogspaares
Albrecht III. und Anna von Bayern-München.
1441 wurde er auf Veranlassung Grünwalders Mitglied des Basler
Konzils und Konzilsprediger. An der vom Konzil bzw. von dem Gegenpapst
Felix V. gegründeten Universität Basel erwarb er als erster
Deutscher die Magisterwürde in der Theologie. Noch 1442 trat er
als erster Bürgerlicher im freiherrlichen Benediktinerstift
Tegernsee ein, legte am 8. Dezember 1442 die Profess ab und
entfaltete eine
reiche Tätigkeit als Bibliothekar, Korrektor, Registrator, Prior
(1443-47), Prediger und Reformator der Klöster Indersdorf und
Benediktbeuern. In Angelegenheiten seines Klosters und als Gesandter
Albrechts III. wurde er 1449 nach Rom geschickt, wo ihn Nikolaus V. zum
Poenitentiarius
minor (Beichtvater) ernannte. Johannes Keck genoss zu seiner Zeit den
Ruf eines bedeutenden Theologen. Seine lateinischen
Traktate und Predigten sind wichtige Quellen für das Basler
Konzil. Da er in Basel mit dem Humanismus in Berührung kam und
sich ihm zuwandte, auch Kontakte zu Nikolaus von Kues unterhielt, wurde
er ein früher Vermittler des Humanismus für Tegernsee und
Bayern. Die Themen seiner Schriften sind weit gespannt: Theologie,
Kirchenreform, Kalenderreform, Kirchenmusik. Er verfasste auch
naturwissenschaftliche und historische sowie exegetische Abhandlungen.
Johannes Keck ist am 29. Juni 1450 in Rom an der Pest gestorben. * (Neue
Deutsche Biographie herausgegeben von der
historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften
11. Band, Dunkler & Humbert – Berlin 1977, S 387-388.)
Siebmachers’s großes Wappenbuch enthält unter den Wappen
bürgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz eine
Beschreibung und eine Abbildung des Wappens der Giengener Keck:
„Die Keck stammen von Giengen ab. Wappen:
Geviertelt von rot und
schwarz, in 1 und 4 ein schräglinker blauer Fluss, in 2 zwei blaue
Rosen, in 3 nackte Zwillinge. K.: Ein wachsender goldener Löwe.
Decken rot und schwarz“. * (J. Siebmachers’s großes Wappenbuch Band 9,
Otto Titan von Hefner, Adolf Matthias Hildebrand, Gustav Albert Seyler,
Verlag Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1971 Teil 1, S 10.)